PIKO lieferte die zweite Auflage der V200/220 der Deutschen Bundesbahn in H0 wiederum als "Expert"-Modell ab Juni 2015 ist in einer späteren Epoche IIIb-Variante als Exklusiv-Set in der F-Zug-Packung "F17/F18 Germania" als DB V200 036.
Das Modell der V200 036 von PIKO ist optisch und technisch vollkommen auf dem Stand der zweiten PIKO-Auflage 2013, die kleine Änderungen gegenüber der Erstauflage aufweist. So ist nicht mehr ein zusätzliches Soundkit für die SUSI-Schnittstelle anzuschließen. Die Platine ist für PLuX22 ausgelegt. Ein spezielles ESU-Loksound-Kit wird angeboten. Der Lautsprecher sitzt nunmehr im Fahrzeugboden.
Das Modell ist in der Ausführung nachgebildet, in der die V200.0 nach Revisionen in den 60ern die AW verließen. Die aufgesetzen Buckstaben "DEUTSCHE BUNDESBAHN" sind entfernt und durch das üblichen Zeichen "DB", auch "Keks" genannt, ersetzt. Die aufgesetzten Zierleisten sind entfernt und das "V" statt dessen aufgemalt. Die Klappe für die Heizwassernahme über Wasserkräne wurde verschlossen.
Den Einbau des Dekoders und die Änderungen an der Lichtschaltung habe ich hier beschrieben.
Das bisherige Sound-Fach und auch die SUSI-Schnittstelle sind aber noch vorhanden.
Die Fahreigenschaften sind recht gut. Der Antrieb läuft ruhig. Die Höchstgeschwindigkeit ist analog atemberaubend, der Auslauf für manche Anlagen sicher schon zu lang. Die Lok fährt mit ESU-LokSound V4.0 auch in langsamster Fahrt sehr zuverlässig, solange Gleis und Räder sauber sind. Und genau das ist die Baustelle an der Lok. Die Räder, vor allem die beiden mit Haftreifen ausgerüsteten Räder, sind vom Material wohl nicht glücklich gewählt. Die Lok tritt sozusagen als Selbstverschmutzer auf. Nach wenigen Runden auf dem Programmiergleis konnte die Lok nicht mehr an jeder Stelle anfahren. Ein Programmieren verbietet sich in dieser Situation völlig. Ein Austausch der Achsen mit Haftreifen gegen Achsen ohne Haftreifen hilft den Kontaktproblemen ab. Noch besser wird es sein, wenn man sie "neu bereift", etwa mit Edelstalradreifen durch Holger Gräler (AW Lingen).
Die Beleuchtung ist zu hell, aber farblich gut getroffen. Durch Umlöten der Anschlüsse auf der Platine lässt sich eine gerennte Schaltung der Beleuchtung auch für Fremd-Dekoder erreichen. Serienmäßig ist automatischer rot/weiss-Lichtwechsel vorhanden. Der Sounddekoder von PIKO unterstützt die einseitige Beschaltung ohne Löten ab Werk.
Die Gravuren sind scharf, besser als auf der Roco-Lok der letzten Auflage (V200 052 aus 2011). Die Farben und Anschriften sind stimmig, auch am Rahmen mehrfarbig. Die Pufferbohle ist auch beschriftet. Die wenigen Zurüstteile (Griffe) sind jetzt anscheinend aus einem elastischeren Material und zudem mit Überschußteilen beigepackt. Ich hatte keine Montageprobleme.
Die diversen Klappen sind immer wieder Anlaß für Diskussionen, sicher kann man auch hier wieder "gefühlte" Abweichungen finden. Die Fenster sollen passender sein als beim Roco-Modell - das kann man glauben, beurteilen kann ich es nicht. Die Schräglage der Fenster macht jeden Vergleich mit dem Vorbild schwierig.
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