Epochen

Eisenbahnen existieren seit 195 Jahren, fast genauso lange gibt es Modellnachbildungen - auch funktionsfähige!

Um den Modellbahnern eine Hilfe bei der Entscheidung über die Auswahl von Modellen zu geben, hat der MOROP für Europa (NEM 800 bis 818) und insbesondere Deutschland (NEM 806D) eine allerdings grobe Einteilung in Zeiträume vrogeschlagen. So können Modellbahner, die das so wollen, vermeiden, nicht sinnvolle fahrzeug- und Ausstattungskombinationen zusammen einzusetzen. Nicht wenige Modellbahner allerdings haben mit Recht große Freude daran, besonders ausgewählte Stücke aus unterschiedlichen Zeiträumen gleichzeitig einzusetzen - auch diese Freude ist nachvollziehbar!

Die starre Epocheneinteilung hat einerseits erfreulicherweise dazu geführt, dass die Hersteller die Epochenunterschiede wahrnehmen und heute weitgehend darauf Rücksicht nehmen, andererseits scheint die NEM 806D bei manchen Herstellern gerade zu zwanghaften Fehlumsetzungen zu führen, denn die Übergänge waren, mit Ausnahme der "Klassenreform" zum Sommerfahrplan 1956, weitaus fliessender und anderseits auch in den Epochen deutliche Trennpunkte, die die Einteilung nicht berücksichtigt. So haben Modfellbahner auch von sich aus die Epochen in Unterepochen eingeteilt, oft inzwischen von der Industrie anerkannt (IIa-c, IIIa-b), oft auch nur beim Modelleinsatz entscheidend (IIIc). Spätere Epochen benötigen oft eine lange Zeit, bis sie anerkannt werden (V, VI).

Mein Schwerpunkt ist die Epoche III der Beutschen Bundesbahn (1949-1968). Hierzu wird es eine sehr weitgehende Darstellung geben, die auch vielleicht nicht zu jeder Meinung kompatibel ist.

Auf diesen Websiten wird vorwiegend die Epoche III bei der DEUTSCHEN BUNDESBAHN betrachtet.

Die Epoche III wird gemeinhin betrachtet als der Zeitraum von der Gründung der DEUTSCHEN BUNDESBAHN im Jahr 1949 bis zur verbindlichen Einführung der sog. "Computerbeschriftung" im Jahr 1968.

Meist wird diese Epoche unterteilt in den Zeitraum 1949 bis 1956 (Epoche IIIa), erkennbar an dem Vorhandensein von Reisezugwagen der 1., 2. und 3. Klasse und der Zeit nach 1956 (Epoche 3b), als nur die 2. und 1. Klasse an den Reisezugwagen angeschrieben waren.

Da der Mensch stets nach Regeln fragt und oft glücklich ist, so ist diese Abgrenzung generell brauchbar.

Die NEM 800 und NEM 806 D machen einen als allgemein verbindlich verstandenen Vorschlag zur Einteilung der Modellnachbildungen in Zeiträume, in denen diese sinnvoll zusammen einsetzbar sind.

Dies ist zum einen keine Vorschrift, zum anderen auch eine recht grobe Abgrenzung, die die tatsächlichen Verhältnisse vor allem an den Epochegrenzen, aber auch innerhalb der Epochen nicht wirklich trifft. Dennoch wird diese Norm allgemein als Fortschritt verstanden. Sie hilft dem unerfahrenen Modellbahner ebenso wie der Industrie.

Ich möchte auf dieser Seite zum einen solche durch die absolute Betrachtung der NEM 806 D entstandenen Dogmen abschwächen, zum anderen aber auch eine "Epoche" in diesem Zeitraum betrachten, die vom MOROP und der Industrie völlig vergessen wurde. Keinesfalls jedoch möchte ich Wolfgang Diener zur Konkurrenz werden, denn in seiner Tiefe und Gründlichkeit kann ich schon aufgrund meiner Quellenlage nicht mithalten.