Die Neubau-Schlafwagen der D S G

 
         

Der Schlafwagen Typ Universal

WLAB33 DSG 2. Lieferserie, Palm/DB
WLAB4ümg DSG 33204, Frankfurt/M., Palm/DB 1959, Bildlink:Eisenbahnstiftung

Der moderne Einheits-Nachkriegsschlafwagen wird europaweit vom Typ "Universal" repräsentiert. Bereits die MITROPA unternahm Versuche an älteren Schlafwagen zum Bau eines für alle Reisekomfortklassen verwendbaren Schlafwagens. Die DSG baute ab 1950 vorhandene Vorkriegs-Wagen zunächst in Einzelfällen versuchsweise, später dann größtenteils auf 3-Bett-Abteile um.

Der "grosse Wurf" gelang den Waggonbauern Wegmann, WMD und der Hansa Bremen mit der Entwicklung des Neubauwagen Typ "Universal" für CIWL und DSG:

1954 lieferte Wegmann eine Versuchsserie von 10 Wagen der Bauart WLABC4üm-54 (Nr. 36201 bis 36 210) mit 36 Betten in 12 Abteilen an die DSG. Je 2 Abteile konnte durch Öffnen einer Falttüre zu einem grossen Abteil vereinigt werden. Die Betten konnten in Tagesstellung als Rückwand weggeklappt werden, aus dem unteren Kasten wurden 3 sehr bequeme Sessel als Tagesreisesitze herausgeklappt. Bei Verwendung als 2-Bett-Abteil (damalige 2. Klasse) konnte der Abstand der beiden Betten gegenüber der 3-Bett-Stellung vergößert werden. Alle Abteile hatten Waschschränke mit fliessendem Kalt- und Warmwasser. Am rechten Wagenende befand sich ein Dienstabteil mit Kaffemaschine und Kochplatte sowie auf dem Gang der Ruhesitz des Schlafwagenschaffners.

DSG-Schlafwagen Bauart 1955 in 1963, Fotograf unbekannt, Bildlink: wdr digit
DSG-Schlafwagen Bauart 1955 in 1963, Fotograf unbekannt, Bildlink: wdr digit

Die Wagen hatten als erste Schlafwagen die neue Standardbaulänge von 26,4m. Ausgestattet mit Drehgestellen der Bauart München-Kassel und einer mit Dampf und Öl betreibbaren Heizungs- und Kühlanlage des Typs "Jet Air" (Whzdö/Lhz) waren sie die komfortabelsten Schlafwagen in Europa. Für den Einsatz im internationalen Verkehr waren diese Wagen weiterhin mit Faltenbalg-Übergängen ausgerüstet. Die Fenster konnten nur in den Abteilen mittels einer Kurbel halb heruntergelassen werden, auf dem Gang könnte die Hälfte der Fenster in der oberen Hälfte leicht aufgeklappt werden, um bei Ausfall der Klimatisierung Kühlung durch den Fahrtwind zu ermöglichen.

Roco CIWL U Museumsausführung

1957 stellten Hansa und WMD als erste Nachkriegslieferung deutscher Hersteller an die CIWL anhand dieser Baumuster einen sehr bauähnlichen Wagen her, der allerdings nur 25,1m lang war und einen geraden Dachabschluss an den Wagenenden aufwies.

1958-1961 bezog die DSG von Hansa in 4 Lieferserien 57 Exemplare eines weiterentwickelten Nachbaues WLAB4ümg-59 (Nr. 33 201 - 33 257) in RIC-Ausführung, der nunmehr bei gleicher Baulänge nur noch 11 Abteile mit insgesamt 33 Betten hatte. Die Wagen nun die modernen Gummiwulstübergänge und ab Wagen 33 221 Drehgestelle der Bauart Minden-Deutz. Die Gangfenster waren nunmehr einteilig und nicht mehr zu öffnen. Die Beleuchtung erfolgte durch moderne Leuchtstoffröhren. Durch eine aufwändige Geräuschisolierung mit Doppelglas und Füllung aller Hohlräume konnte eine bisher unerreichte Laufruhe geboten werden. Die Heizungs- und Kühlungsanlage wurde weiterentwickelt (KLIMADEÖ). Die letzte Serie erhielt gemäß den ab 1961 geltenden UIC-Richtlinien verstärkte Ecksäulen und die neuen Drehfalttüren.

Roco WLABmh175 1967

1967/68 und 1972/73 beschaffte die DSG von O&K erneut in 2 Serien verbesserte Nachbauten der Bauart 1958 als WLABmh175 (Nr. 71-80 889 bis 957 und 71-81 878 bis 900) Die letzte Serie war am linken Wagenende mit einer Dusche ausgerüstet und hatte gerade Dachabschlusskanten an den Wagenenden. Mit diesen Fahrzeugen endete der Schlafwagenneubau in West-Deutschland.

1974 übernahm die DB fast alle Wagen der Bauarten 173-175 und brachte sie in den TEEN-Pool ein. Die meisten der Wagen wurden deshalb bei Revisionen nicht mehr rot, sondern blau lackiert.

 
 

Foto: Will Berghoff 2003

   
© Will Berghoff 2013
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